Schon seit der Steinzeit bearbeiten Menschen Holz, um sich das Leben angenehmer zu gestalten. Holzdächer schützten vor Wind und Regen, Holzwaffen vor wilden Tieren und anderen Menschen. Auch als Werkzeug, Karren und Brennstoff war Holz unerlässlich. Kurz gesagt: Die Menschen sind schon immer mit Holz verbunden. Bis heute sind die Nachhaltigkeit und der warme, rustikale Charme von Holzmöbeln unübertroffen. Angefertigt werden sie von einem Schreiner oder einem Tischler. Doch wo liegt der Unterschied zwischen diesen Berufsbildern?
Schreiner oder Tischler: Was ist der Unterschied?
Der Unterschied zwischen dem Schreiner und dem Tischler ist in erster Linie ein sprachlicher und ein regionaler. In den Tätigkeiten selbst gibt es keinen Unterschied. Ein Schreiner hat dieselbe Ausbildung absolviert und dieselben Prüfungen bestanden wie ein Tischler. Beide Handwerksbetriebe bieten ihren Kunden dieselben oder ähnliche Leistungen an.
Entscheidend dafür, ob der Handwerksbetrieb Ihres Vertrauens eine Schreinerei oder eine Tischlerei ist, ist Ihr Heimatort. Deutsche, aber auch Österreicher und Schweizer aus verschiedenen geografischen Regionen bevorzugen verschiedene Wörter. In der Handwerksordnung Deutschlands lautet die Berufsbezeichnung offiziell „Tischler“. Abhängig von Ihrem Herkunftsort werden Sie aber vielleicht eher fündig, wenn Sie im Internet nach „Schreiner“ suchen – wie beispielsweise in der Schreinerei Albatros. Denn wir haben unseren Standort in Bayern, in der Nähe von Nürnberg.
Namensgeschichte: Daher kommt der Unterschied
Die Berufsbezeichnungen Schreiner und Tischler weisen scheinbar auf einen Unterschied im Zuständigkeitsbereich hin. Baut ein Schreiner Schreine und ein Tischler Tische? Tatsächlich stimmt das – allerdings bezeichnet beides denselben Gegenstand. Was wir heute als Tisch kennen, hatte früher noch keine vier Beine. Menschen saßen dementsprechend um eine Kiste herum, wenn sie aßen. Daran erinnern noch heute Familiennamen wo Kistner, Kistler oder auch Kästner. Ihre Vorfahren waren früher vermutlich in der Holzverarbeitung tätig.
Doch nicht überall hieß die Kiste Kiste und nicht überall hieß der Kistenmacher Kistner. „Tisch“ war ein weit verbreitetes Wort im Norden Deutschlands. Im Süden des Landes hingegen sagten die Menschen „Schrein“. Dementsprechend war der Kistenmacher im Süden auch ein Schreiner, während er im Norden als Tischler bezeichnet wurde. Einen Unterschied in den Tätigkeiten beider Handwerker gab es aber schon damals nicht.
Wo sagen die Menschen Tischler und wo Schreiner?
Noch heute sprechen die Menschen vornehmlich in Bayern und Baden-Württemberg vom Schreiner und der Schreinerei. Auch im Ruhrgebiet, der Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen handelt es sich um ein gebräuchliches Wort. Den Tischler treffen Sie vornehmlich in Nord- und Ostdeutschland an, aber auch in Österreich und Südtirol. Das wird auch durch die regionalen Aufzeichnungen von Google untermauert: In Norddeutschland lauten Suchanfragen weitaus häufiger auf „Tischler“ als im Süden, wo die Menschen nach „Schreinern“ suchen.
Diese Arbeiten erledigen Schreiner und Tischler
Der Beruf des Tischlers oder Schreiners beschäftigt sich mit der Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen. Das bedeutet: Ein Schreiner fertigt Möbel wie Schränke, Tische oder eine Massivholzküche, aber auch Fenster und Türen. Zusätzlich fallen Treppen, Ladeneinrichtungen und andere Innenausbauten in den Zuständigkeitsbereich des Tischlers. Manche Schreinereien übernehmen auch die Anfertigung von Turn- und Sportgeräten. Die Herstellung erfolgt meist in Einzelanfertigung und geht auf die individuellen Wünsche des Kunden ein.
Schreiner sind Planer, Gestalter, Produzenten und Instandsetzer
Die ersten Schritte im Dienstleistungsprozess eines Schreiners sind planend und beratend. Gemeinsam mit dem Kunden erarbeiten die Handwerker, welche Einrichtungslösungen für die jeweiligen Räumlichkeiten geeignet sind. Grundrisspläne, technische Zeichnungen und Entwürfe für die jeweiligen Bauteile oder Möbelstücke können dabei helfen. Der Schreiner kann solche Skizzen und Entwürfe am Computer oder per Hand anfertigen.
Viele Aufträge an einen Tischler sind höchst individuell. Der Handwerker ist nicht nur praktisch begabt, sondern hat auch ein feines Gespür für Ästhetik und Gestaltung. Das Design eines Möbelstücks oder eines ganzen Raumes muss zu den Benutzern oder Bewohnern passen. Es beeinflusst zudem ihr Befinden und ihren Lebensstil. Aus diesen Gründen ist es für die Arbeit eines Schreiners unerlässlich, sich in den Kunden einzufühlen und die Einrichtungslösung entsprechend anzupassen.
Im Anschluss gilt es ein Modell zu erstellen und die praktische Umsetzbarkeit des Auftrags zu prüfen. Hat der Kunde den Auftrag erteilt, geht es an die Verarbeitung. Der Schreiner bearbeitet Holz und Holzwerkstoffe mithilfe händischer oder computergesteuerter Techniken. Er hobelt, sägt, schleift, furniert, verschraubt und verleimt.
Viele Arbeiten geschehen in der Werkstatt, andere führt der Tischler direkt auf der Baustelle durch. Hier setzt er Fenster und Türen ein, montiert Einbauküchen und prüft die Funktion von Bauteilen. Schreiner sind auch dafür zuständig, das Holz zu schützen. Sie erklären ihren Kunden, wie sie die angefertigten Gegenstände warten und pflegen können. Auch für zukünftige Reparaturen kommt der Tischler gern vorbei.
Der Beruf des Tischlers unterliegt ständiger Veränderung
Tischler oder Schreiner erledigen ihre Arbeit heute nicht mehr auf dieselbe Art wie in den Ursprüngen ihres Handwerks. Einen wichtigen Unterschied macht der zunehmende Einsatz von Computern. Mittlerweile können Tischler beispielsweise kleine Teile eines größeren Holzobjekts mit dem 3D-Drucker produzieren. Bei der Planung und Gestaltung können sie mobile oder auf dem Desktop installierte Apps zu Hilfe nehmen. Durch Trends wie Augmented Reality könnte sich die Arbeit des Schreiners in der Zukunft weiter verändern.
Welche ähnlichen Berufe gibt es?
Der Unterschied zwischen dem Schreiner und dem Zimmermann
Die Berufe Zimmermann und Tischler besitzen eine Verwandtschaft. Genauer gesagt entwickelte sich der Tischler aus dem Zimmermann. Lang waren Zimmerer für jegliche Holzarbeiten zuständig, sei es der Bau eines Stuhls oder eines Hauses. Erst im dreizehnten Jahrhundert manifestierte sich ein Unterschied zwischen den Berufsbildern Schreiner und Zimmermann.
Die Zünfte legten fest, dass Zimmermänner ortsgebundene Objekte aus Holz herstellten, während Schreiner für bewegliche Gegenstände zuständig waren. Zu Letzterem zählten neben den Möbeln alle beweglichen Teile eines Hauses wie beispielsweise die Türen und Fenster. Das Haus jedoch baute der Zimmermann. Auch in den verwendeten Mitteln gab es einen Unterschied: Im Spätmittelalter hatten nur Tischler das Recht, Hobel oder Leim zu benutzen.
Der wesentliche Unterschied zwischen den Berufsbildern ist bis heute erhalten geblieben. Noch immer arbeiten Zimmerer mit wesentlich größeren Bauteilen als Schreiner. Sie stellen Holzkonstruktionen wie Häuser, Brücken und Dachstühle her. Bei mittelgroßen Bauteilen wie beispielsweise einer Treppe kann sich ihre Arbeit mit der des Tischlers überschneiden.
Der Unterschied zum Drechsler
Drechsler beschäftigen sich mit der kunstvollen Bearbeitung von Holz. Daher kommt die Bedeutung vom Verfahren des Drechselns primär von „das Holz drehen“. Sie produzieren meist kleine Gegenstände wie Schubladenknäufe, Griffe, Möbelfüße und Treppengeländer. Dementsprechend liefern die Drechsler den Schreinern kleine Bauteile für ihre Konstruktionen. Doch auch Dekorationsfiguren und Spielzeuge können aus der Drechslerei kommen. Ein weiterer wichtiger Unterschied zum Tischler: Neben Holz bearbeitet ein Drechsler auch andere Materialien wie Kunststoff, Horn oder Perlmutt.
Der Unterschied zu Holz- und Holzbearbeitungsmechanikern
Holzmechaniker widmen sich einer ähnlichen Arbeit wie Schreiner. Auch sie fertigen Möbelstücke wie Regale, Schränke oder Küchen an. Der Unterschied liegt in der Technik. Tischler arbeiten oftmals händisch und mit jahrhundertealten Techniken. Die Holzmechaniker hingegen sind in der Holzindustrie tätig, daher haben sie häufiger mit der maschinellen Fertigung der Möbelstücke zu tun. Die Arbeit ist weniger individuell als die eines Tischlers.
Ein völlig anderer Beruf ist der des Holzbearbeitungsmechanikers. Obwohl beide Worte ähnlich klingen, gibt es einen wichtigen Unterschied zum Holzmechaniker. Der Holzbearbeitungsmechaniker stellt Holzerzeugnisse wie Spanplatten und Bretter her. Er liefert die Ausgangsstoffe für die spätere Arbeit von Holzmechanikern, aber auch Tischlern.
Fazit: Was ist der Unterschied zwischen Schreiner und Tischler?
Laut der offiziellen Handwerksordnung ist ein Tischler eine Person, die Holz und Holzwerkstoffe verarbeitet. Sie stellt beispielsweise Möbel, Fenster und Türen in Einzelanfertigung her. Regional kann der Tischler auch als Schreiner bezeichnet werden. Einen Unterschied zwischen den Berufsbildern Tischler und Schreiner gibt es nicht, sie üben dieselbe Tätigkeit aus.
Stattdessen ist es der Unterschied ein rein sprachlicher. In Süddeutschland, dem Ruhrgebiet und der Pfalz heißt der Handwerker Schreiner. Dieses Wort verwendet beispielsweise die Schreinerei Albatros. Sie fertigt mit einem Fokus auf Individualität und Nachhaltigkeit Massivholzmöbel nach Ihren Wünschen an. Nord- und Ostdeutsche sowie Österreicher und Südtiroler würden die Schreinerei Albatros als Tischlerei bezeichnen. Der Grund für diesen Unterschied liegt in der Sprachgeschichte: In südwestlichen Regionen wurden Tische früher als Schrein bezeichnet.
Einen echten beruflichen Unterschied gibt es zum Zimmermann. Dieser war lange Zeit für jegliche Holzarbeiten zuständig. Heute übernimmt er Aufgaben, die mit größeren Bauteilen zusammenhängen. Zimmerer fertigen die Häuser an, Tischler die Möbelstücke. Auch zum Drechsler und zum Holzmechaniker besteht ein Unterschied im Berufsbild. Beim Schreiner jedoch spielt es keine Rolle, wie Sie ihn nennen: Hauptsache, Sie sind zufrieden mit Ihrer Einrichtungslösung.
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